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ISO

Aktualisiert: 27. Okt. 2021

Helligkeit durch Empfindlichkeit

 

Der ISO Wert ist eine der 3 wichtigsten Kameraeinstellungen in der Welt der Fotografie. Mithilfe von ISO kannst du die Wirkung und Aussehen deiner Bilder stark verändern. Doch schauen wir uns zuerst einmal an, was ISO überhaupt ist.



Was ist ISO?


ISO ist eine Einstellung deiner Kamera, die dafür sorgt, dass dein Bild heller oder dunkler wird. Aus technischer Sicht ist es die elektrische Lichtempfindlichkeit des Sensors. Das bedeutet, wenn du einen höheren ISO-Wert einstellt, wird dein Bild heller. Wenn du einen kleineren ISO-Wert einstellst, wird das Bild dunkler. Das kann daher sehr sinnvoll bei dunklen Lichtverhältnissen sein, da du durch einen höheren ISO-Wert das Bild aufhellen kannst, ohne dafür eine längere Belichtungszeit oder offenere Blende einstellen zu müssen. Dadurch bist du bei Belichtungszeit und Blende viel flexibler.


Definition von ISO


ISO steht für „International Organization for Standardization“, was auf Deutsch so viel wie „Internationale Organisation für Normierung“ bedeutet. Es handelt sich bei ISO aber nicht direkt um eine Organisation, sondern mehr um eine Norm für die Empfindlichkeit des Kamerasensors.


ISO Werte in der Fotografie


Die ISO Werte deiner Kamera reichen meistens von 100 bis 6400. Dabei gibt es manche Kameras, die bei ISO 50 starten oder sogar bis 25600 reichen. Es kommt auf die Kamera an, welche ISO-Werte einstellbar sind. Bei Einstellung eines ISO-Wertes verdoppelt oder halbiert sich dieser. Das bedeutet du hast eine ISO-Wertereihe, die ungefähr so aussieht:


Welche Bedeutung haben diese Zahlen nun?

Im Grunde ist die Bedeutung ganz einfach zu erklären:

Bei doppeltem ISO Wert verdoppelt sich auch die Helligkeit des Fotos. Also ist ein Bild mit ISO 200 doppelt so hell wie mit ISO 100. Im folgenden Beispiel siehst du das selbe Bild mit unterschiedlichen ISO Werten aufgenommen:


Das erste Bild wurde mit einem ISO-Wert von 100 aufgenommen. Dadurch hast du noch kein Rauschen im Bild, wobei du aber die Blende weiter öffnen musst, damit dein Bild nicht unterbelichtet wird.

Kein Bildrauschen mit ISO 100.

Verwendest du aber nun einen ISO von zum Beispiel ISO 25600, dann fängt dein Bild an zu rauschen und erhält dadurch eine Körnung. Die Blende wurde dabei weiter geschlossen um eine Überbelichtung zu vermeiden.

Starkes Bildrauschen mit ISO 25600.

Je näher man in das Bild reinzogt, desto stärker ist der Effekt zu erkennen. Damit du den Unterschied besser erkennen kannst, hier ein Vergleich der beiden Bilder:

Verleich zwischen einem Bild mit ISO 25600 und ISO 100.

Nachteil von ISO


Neben dem vorhin genannten Vorteil von ISO, dass dieser Bilder heller machen kann, gibt es aber auch einen kritischen Nachteil. Durch sehr hohe ISO Werte wird der Sensor zunehmend empfindlicher für Licht, weshalb das Bild eine starke Körnung, das sogenannte „Bildrauschen“, bekommt. Solltest du also in Versuchung kommen einen sehr großen ISO-Wert einzustellen, um das Bild heller zu machen, wirst du es im Nachhinein vielleicht gar nicht verwenden können. Damit du also ein Bildrauschen verhinderst, solltest du wenn möglich besser die Verschlusszeit verlängern oder die Blende weiter öffnen, anstatt ISO zu erhöhen.

Ich sage immer „ISO so gering wie möglich!“.


Wann verwendest du welchen ISO Wert?


Fast jeder gute Fotograf weiß, was der ISO-Wert ist und was dieser mit dem Bild macht. Dennoch haben viele Fotografen Probleme den richtigen ISO-Wert zu finden und stellen daher oft auf Automatik um. Wie ich aber oft zu sagen pflege: „Automatik ist nie ideal“. Daher ist es meiner Meinung nach besser, die ISO-Werte manuell einzustellen, um die volle Kontrolle über die Helligkeit zu haben. Damit du dir leichter bei der Entscheidung eines ISO-Wertes tust, habe ich in der nachfolgenden Tabelle meine Empfehlungen in unterschiedlichen Situationen für dich vorbereitet:

Die Einteilung der ISO-Werte in unterschiedliche ISO-Bereiche

Damit du die Bereiche in der ISO-Werte Tabelle richtig anwenden kannst, schauen wir uns diese Bereiche einmal genauer an.


1) „Base ISO“ bei einer guten Ausleuchtung

Bei der „Base ISO“ handelt es sich um den niedrigsten ISO Wert mit dem deine Kamera ein Bild aufnehmen kann. Wenn du diesen Wert auswählst, haben die aufgenommenen Bilder die beste Bildqualität, die mit der Kamera möglich ist. Nebenbei ist das Bildrauschen so minimal wie nur möglich, was also gleich zwei Vorteile mit sich bringt. Daher solltest du wenn möglich immer mit „Base ISO“ fotografieren, was aber aufgrund von schlechten Lichtverhältnissen nicht immer möglich ist. Je nach Kamera ist dieser geringste mögliche ISO-Wert unterschiedlich hoch. Bei den meisten Kameras ist der „Base ISO“ 100, wobei es auch Kameras gibt, die einen Wert von 50 oder auch 200 haben.


2) „Tiefer ISO“ bei genug Umgebungslicht


Wie du ja bereits weißt, solltest du den ISO-Wert so gering wie möglich einstellen, um das Bildrauschen zu minimieren. Wie oben erwähnt ist der beste ISO der „Base ISO“, also im besten Fall ISO 50 (wenn die Kamera es möglich macht). Wenn du viel Umgebungslicht hast, dann kannst du einen niedrigen ISO-Wert einstellen, da deine Kamera genug Licht einfangen kann.


3) „Mittlerer ISO“ bei zu wenig Umgebungslicht


Wenn deine Bilder etwas zu dunkel werden und du nicht die Möglichkeit hast, die Verschlusszeit zu verlängern oder die Blende weiter zu öffnen, dann ist der einzige Ausweg einen höheren ISO Wert einzustellen. Wenn du nun einen höheren ISO wählst, solltest du nicht einfach einen hohen Wert einstellen, sondern dich langsam von niedrigen bis hin zu höheren ISO-Werten herantasten, bis dein Bild korrekt belichtet ist und ISO trotzdem noch so gering wie möglich ist. Im Bereich zwischen ISO 400-800 kannst du ohne Bedenken immer noch gut fotografieren, ohne dass eine sichtbare Körnung entsteht. Diese entsteht meist erst ab ISO 800-1600. Der „Mittlere ISO“ wird häufig bei bewegten Motiven wie etwa in der Sportfotografie verwendet. Wenn du zum Beispiel einen Radfahrer, der an dir vorbeifährt, fotografieren möchtest, musst du eine kurze Belichtungszeit einstellen, damit dein Motiv scharf wird. Wie du ja bereits aus dem Artikel „Belichtungszeit“ weißt, bedeutet eine kurze Belichtungszeit, dass weniger Licht auf den Sensor deiner Kamera gelangt und dadurch dein Bild dunkler wird. Aus diesem Grund kann es hier hilfreich sein, einen höheren ISO-Wert einzustellen, um das Bild trotz kurzer Verschlusszeit korrekt zu belichten. Das bedeutet, dass ISO nicht nur für schlechtes Umgebungslicht hilfreich sein kann, sondern auch bei einer geschlossenen Blende oder sehr kurzer Belichtungszeit.


4) „Hoher ISO“ in dunklen Umgebungen und in der Nacht


Bei wenig vorhandenem Licht kann deine Kamera natürlich nur sehr wenig Licht einfangen. Das ist vor allem in der Nacht und in dunklen Räumen mit nur sehr geringer Lichtmenge der Fall. Dabei können sehr hohe ISO Werte sehr nützlich sein, um praktisch im Dunklen fotografieren zu können. Moderne Vollformat-Kameras wie etwa die Canon 5D haben sehr hohe einstellbare ISO Werte, die es möglich machen auch an sehr dunklen Orten ohne Blitz das Bild ausreichend zu belichten. Wenn der Sensor deiner Kamera also mit einem extrem hohen ISO Wert eingestellt wird (wie etwa 51200), ist es möglich, dass die Kamera ein für uns nicht mehr sichtbares Rest-Licht aufnehmen kann. In etwa so, wie bei der Infrarotfotografie. Wenn du aber extrem hohe ISO Werte einstellst, solltest du sehr vorsichtig sein, da eine eventuelle Körnung bzw. Bildrauschen am kleinen Display deiner Kamera oft nicht sichtbar ist. Dann kann es schnell mal passieren, dass du ohne Bedenken sehr hohe ISO wählst und erst später in der Nachbearbeitung das starke Bildrauschen bemerkst. Da kannst du dann aber nichts mehr ändern und bist gezwungen, die Bilder zu kübeln. Übrigens ist ein professionelles Fotografieren im Dunkeln mit günstigen Objektiven nicht mehr möglich. Da hilft dir auch ein hoher ISO nichts mehr. Darum solltest du beim Kauf eines neuen Objektives überlegen, ob du damit auch Aufnahmen in dunklen Räumen oder bei Nacht machen möchtest. Wenn ja, würde ich dir empfehlen, ein etwas teureres, aber dafür lichtstarkes Objektiv zu kaufen. Du wirst es sicher nicht bereuen!


ISO Grenzen


Bei vielen Kameras hast du die Möglichkeit deinen ISO Bereich zu begrenzen. Durch diese Voreinstellung kannst du bestimmen, welcher minimale und maximale ISO Wert später beim Fotografieren einstellbar ist. Dadurch kommst du später nicht in Versuchung einen zu hohen ISO einzustellen und dadurch dein Bild durch zu starker Körnung im Nachhinein wegwerfen zu müssen. Manche Kameras haben auch die Möglichkeit über die von der Kamera abgedeckten ISO-Bereiche hinauszugehen. Hier sprechen wir von sogenannten Low und High ISO Werten. Durch diese werden die Bilder aber oft nur von der Kamera aufgehellt oder abgedunkelt, wodurch dann auch das Bild an Qualität verliert. Daher würde ich dir empfehlen, diese Einstellung nicht zu verwenden.


Auto ISO


Die meisten modernen Kameras haben die Option, dass ISO automatisch geregelt wird. Der Auto ISO funktioniert beim Fotografieren in Umgebungen mit schlechten Lichtverhältnissen auch meistens sehr gut. In diesem Modus kannst du auch den maximalen ISO-Wert eingeben, den du verwenden möchtest. Dadurch kann deine Kamera keinen zu hohen und unbrauchbaren ISO-Wert einstellen und dein Bild bleibt relativ frei von Bildrauschen. Ich würde dir empfehlen, diesen Wert auf maximal ISO 800 bis 1600 zu stellen, damit du auf jeden Fall eine Körnung verhindern kannst. Natürlich hat diese Einstellung auch den Nachteil, dass deine Kamera selbst in sehr dunklen Umgebungen oder bei Nacht den eingestellten Wert nicht überschreiten wird und dadurch im Automatik Modus eine längere Belichtungszeit wählt, um dies auszugleichen. Bei bewegten Objekten kommt also hier wieder die Bewegungsunschärfe ins Spiel. Wie du siehst bringt jede positive Veränderung auch negative Konsequenzen mit sich.



ISO vs. Blende & Belichtungszeit


Wie du ja bereits weißt hat der ISO einen sehr wichtigen Einfluss auf die Helligkeit des Bildes. Doch nicht nur ISO, sondern auch die Blende und die Belichtungszeit beeinflussen die Helligkeit. Auf der Grafik oben siehst du das Belichtungsdreieck und wie Blende, ISO und Belichtungszeit das Bild heller machen können. Du hast also 3 Möglichkeiten dein Bild aufzuhellen:

  • Mit einer offenen Blende Eine größere Öffnung der Blende sorgt dafür, dass mehr Licht durch das Objektiv zum Sensor gelangt. Dadurch wird das Bild heller, aber auch die Tiefenschärfe geringer und dein Hintergrund wird verschwommen.

  • Mit längerer Belichtungszeit Eine längere Belichtungszeit sorgt dafür, dass dein Verschluss für längere Zeit geöffnet bleibt und dadurch das eintretende Licht für einen längeren Zeitraum auf den Sensor trifft. Dadurch kann der Sensor mehr Licht einfangen und das Bild wird heller.

  • Mit einem höheren ISO Wert Höherer ISO bedeutet mehr Lichtempfindlichkeit des Sensors und dadurch ein helleres Bild. Aber das brauche ich dir ja nun nicht mehr erklären.


Wenn du also ein helles Bild bekommen möchtest, kannst du selbst in dunklen Umgebungen einen niedrigen ISO Wert wählen und stattdessen eine größere Blendenöffnung oder eine längere Belichtungszeit wählen. Bedenke aber, dass jede Veränderung einer Einstellung Vorteile und Nachteile hat. Also überlege dir vorher, was du fotografieren musst. Möchtest du mehr über die Zusammenhänge zwischen Blende, ISO und Belichtungszeit lernen? Dann schau dir auf jeden Fall den Artikel zum Belichtungsdreieck an.


Ein hoher ISO ist nicht immer vermeidbar


Auch wenn es meist besser ist, dass du einen niedrigen ISO Wert einstellst, kommst du manchmal nicht um das Erhöhen des ISO Wertes herum. Manchmal hast du gar keine andere Wahl, da du weder eine offenere Blende noch eine längere Belichtungszeit einstellen kannst. Der häufigste Grund, warum man ISO anstatt der Belichtungszeit erhöht, ist, dass du bei bewegten Motiven mit Bewegungsunschärfe kämpfen musst. Da macht eine längere Belichtungszeit wenig Sinn, da sonst alles verschwommen wäre. Du hast dann also die Wahl zwischen einem unscharfen Foto mit niedrigem ISO oder einem scharfen Foto mit hohem ISO. Schau dir mal das folgende Bild an:

Besser etwas Körnung in Kauf nehmen, als unerwünschte Bewegungsunschärfe zu riskieren.

Dieses Bild wurde mit einem sehr hohen ISO-Wert aufgenommen und daher ist eine leichte Körnung erkennbar. Wenn der Fotograf das Bild aber anstatt mit einem sehr hohem ISO-Wert mit einem ISO von 100 aufgenommen hätte, müsste er aber auch die Belichtungszeit länger eingestellt werden (zum Beispiel 1/50 Sekunde). Durch eine längere Belichtungszeit wäre dann das Bild zwar wieder korrekt belichtet, aber es würden durch die lange Belichtungszeit unerwünschte Bewegungsunschärfen entstehen. Kurz gesagt wäre das Bild dadurch ruiniert.


Das Fazit


Das Fazit ist, dass du ISO so gering wie möglich haltest solltest, aber in Umgebungen mit wenig Licht erhöhen kannst, um dein Bild dennoch richtig zu belichten. Fotografierst du also in dunklen Umgebungen oder bei Nacht und das auch noch ohne Stativ und ohne Blitz, solltest du die ISO-Empfindlichkeit immer etwas höher einstellen.


ISO Einstellung


Wie du den ISO-Wert deiner Kamera einstellen kannst, hängt stark von Marke und Modell ab. Ich möchte dir hier ein paar mögliche Wege zeigen, wie du den ISO deiner Kamera einstellen kannst.


Bevor du überhaupt den ISO Wert einstellen kannst, musst du einen Modus wählen, in dem eine manuelle Einstellung des ISO überhaupt möglich ist. Dafür musst du den automatischen Modus verlassen und stattdessen in den manuellen Modus wechseln. Alternativ kannst du auch einen anderen Modus wählen, wo du nur ISO selbst einstellen kannst und Blende und Belichtungszeit automatisch von deiner Kamera eingestellt wird. Die gängigsten Modi sind hierfür Verschlusspriorität, Blendenpriorität und Programmautomatik.

  • Bei Einsteigerkameras wirst du wahrscheinlich das Einstellungsmenü oder auch Schnellmenü öffnen. Dort solltest du dann ein Feld für ISO haben, wo du direkt einen Wert oder den AUTO ISO einstellen kannst.

  • Bei Fortgeschrittenen- und Profikameras findest du oft einen Knopf an der Oberseite der Kamera mit dem du direkt den ISO einstellen kannst. Du kannst diesen Knopf drücken und gedrückt halten und gleichzeitig an einem Rad an der Kamera drehen, um diesen einzustellen. Hat deine Kamera keinen Knopf mit der Bezeichnung „ISO“, hast du wahrscheinlich einen universellen Knopf, den du in deinen Kameraeinstellungen zu einem ISO-Knopf programmieren kannst.

  • Selten findest oder hast du eine Kamera, die ein Rad hat, das ausschließlich für die Einstellung von ISO vorhergesehen ist.

Solltest du dir immer noch nicht sicher sein, wie du ISO an deiner Kamera einstellen kannst, kann es hilfreich sein das Handbuch deiner Kamera durchzulesen. Du solltest auf jeden Fall wissen, wie du den ISO deiner Kamera schnell und effizient einstellen kannst, damit du selbst in hektischen Situationen deinen ISO schnell anpassen kannst.


Bildrauschen durch ISO


Wie du bereits gelernt hast haben Fotos, die mit einem hohen ISO Wert aufgenommen wurden, ein sogenanntes Bildrauschen. Je höher du ISO einstellst, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Foto körnig wirkt. Dieses körnige Bildrauschen wird oft auch als Helligkeits- und Luminanzrauschen bezeichnet. Dieses ist ab einem ISO Wert von ca. 400 erkennbar. Ein erkennbares Rauschen im Bild bedeutet aber nicht gleich, dass dein Bild unscharf ist. Es kann trotz des Rauschens scharf und korrekt belichtet sein bzw. die richtige Helligkeit haben. Wenn du die Wahl zwischen einem scharfen und körnigen Bild und einem dunklen unscharfen Bild hast, würdest du dich wahrscheinlich auch eher für das erste entscheiden. Zudem hast du später noch die Möglichkeit das Rauschen durch Nachbearbeitung zu reduzieren.


Luminanzrauschen


Damit du dir in etwa vorstellen kannst, wie Bildrauschen sich aufs Bild auswirkt, siehst du folgend zwei Beispiel Bilder, die mit unterschiedlichen ISO-Werten aufgenommen wurden. Das erste Bild wurde mit ISO 100 und das zweite Bild mit ISO 12800 aufgenommen. Damit nicht ein Bild heller ist als das andere, habe ich den Helligkeitsunterschied mit einer unterschiedlichen Belichtungszeit und anschließend noch mit Photoshop ausgeglichen. So kannst du beide Bilder und deren Bildrauschen gut miteinander vergleichen:

Vergleich ISO 100 und ISO 12800

Wie du sicher erkennen kannst, ist ein niedriger ISO sichtlich schöner und verursacht kein Bildrauschen, wohingegen ein ISO von 12800 eine starke sichtbare Körnung verursacht. Daher solltest du hohe ISO Werte wenn möglich vermeiden. Doch nicht nur die Körnung wird durch den hohen ISO Wert stärker, sondern auch farblich gibt es sichtbare Unterschiede. Beim Bild mit ISO 12800 wirkt das Bild blasser und weniger dynamisch. Durch einen hohen ISO Wert sinkt der Dynamikumfang des Sensors und dadurch verschlechtert sich auch der Kontrast und die Farbintensität. Das wird dann auch als Farbrauschen bezeichnet.


Rauschfilter


Es gibt Kameras, die einen integrierten Rauschfilter haben. Dadurch wird das Rauschen bereits in der Kamera selbst reduziert. Dies bringt einerseits zwar Vorteile mit sich, aber wo Vorteile sind, sind wie wir wissen ja auch Nachteile. Wenn du nicht eingestellt hast, dass du nur in RAW fotografierst, nimmt deine Kamera dein Bild in JPEG auf. JPEG ist ein bereits komprimiertes Bildformat, das sehr wenig Platz benötigt. Damit das möglich ist, werden Pixel mit ähnlichen Informationen zusammengefasst, wodurch dann viel Platz gespart werden kann. Haben wir aber nun durch einen hohen ISO Wert ein Rauschen im Bild, dann wird dieser Komprimierungs-Effekt verstärkt, da sich die Pixel bei einem Rauschen bereits weniger voneinander unterscheiden. Wenn du wissen möchtest, welche Bildformate es gibt und was deren Vor- und Nachteile sind, dann lies dir auf jeden Fall den Artikel über Die Wichtigsten Bildformate durch.


Bildrauschen mit Photoshop entfernen


Falls du trotz aller möglichen Bemühungen trotzdem ein Rauschen im Bild hast, hast du immer noch die Möglichkeit mit Photoshop dein Bild zu retten. Daher möchte ich dir in ein paar Schritten zeigen, wie du dies machen kannst:

  1. Öffne dein Bild in Photoshop

  2. Klicke auf „Filter“ und anschließend auf „Rauschfilter“

  3. Wähle entweder „Rauschen entfernen“ oder „Rauschen reduzieren“

Rauschfilter in Photoshop


Natürlich kannst du neben Photoshop auch andere Programme wie etwa Affinity Photo verwenden um Rauschen in deinem Bild zu reduzieren oder entfernen. Hier findest du diese Option in Affinity:

Rauschfilter in Affinity

Was ist aber der Unterschied zwischen „Rauschen entfernen“ und „Rauschen reduzieren“?


„Rauschen entfernen“

Wenn du Rauschen entfernen auswählst, dann wird dieser Effekt sofort angewendet und du hast keine weiteren Einstellungsmöglichkeiten. Dieser Schnelleffekt ist vor allem bei Bildern mit geringem Rauschen und wenig Details sinnvoll.


„Rauschen reduzieren“

Möchtest du feinere Einstellungen und bessere Resultate erreichen, würde ich dir empfehlen Rauschen reduzieren auszuwählen. Hier hast du zahlreiche unterschiedliche Regler, die ich dir einmal genauer beschrieben möchte:

  • Mit dem Regler „Stärke“, kannst du das Luminanzrauschen in allen Bildkanälen (Rot, Grün und Blau) gleichzeitig reduzieren.

  • Mit dem Regler „Details erhalten“ kannst du einstellen, wie klar Kanten und Details ersichtlich sein sollen. Ich würde dir empfehlen, diesen auf 100% zu setzen, um alle Kanten und Details vollkommen klar zu erhalten.

  • Mit dem Regler „Farbrauschen reduzieren“ hast du die Möglichkeit, das chromatische Rauschen zu reduzieren.

  • Mit dem Regler „Details scharfzeichnen“ kannst du die Schärfe, die durch einen Rauschfilter verloren gegangen ist, etwas verbessern.


Zusammenfassung


ISO ist die elektrische Lichtempfindlichkeit des Sensors. Das bedeutet, dass du mithilfe von ISO die Helligkeit in deinem Bild steuern kannst um ohne die Blende oder die Belichtungszeit zu verändern dein Bild korrekt belichten kannst. Durch die Einstellung eines hohen ISO-Wertes steigt also die Empfindlichkeit deines Sensors, wodurch das Bild heller wird. Jedoch solltest du diese Einstellung nicht übertreiben, da es sonst zu einer Körnung oder auch Bildrauschen kommen kann. Darum solltest du dir auf jeden Fall merken, dass ISO so gering wie möglich eingestellt werden sollte, aber so hoch wie notwendig.



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